Unbewusste Begleiter
Genderfragen
Mit Geschlechtern sind kulturell geprägte Assoziationen über spezifische Eigenschaften und Verhaltensweisen verbunden. Die Kategorisierung von Personen nach Geschlecht bringt die Erwartungshaltung mit, dass damit assoziierte Attribute tatsächlich vorhanden sind. Dies hat wiederum einen Einfluss auf die Informationsverarbeitung: Oft wird gleiches Können und gleiche Leistungen bei Frauen und Männern unterschiedlich wahrgenommen und bewertet.
Das Studienzentrum der EKD für Genderfragen hat den Auftrag, sich mit den Ursachen der Unterrepräsentanz von Frauen auf der mittleren Leitungsebene in der evangelischen Kirche auseinanderzusetzen. Als ein Anknüpfungspunkt für Veränderungen wurden die Stellenbesetzungsprozesse erkannt. Insbesondere bei Wahlverfahren besteht die Gefahr, dass nicht (nur) die Kompetenz der Personen, sondern (auch) die „unbewussten Begleiter“ für die Auswahl entscheidend sind. Solchen Prozessen soll ein kurzer Film entgegenwirken, der zu Beginn der Wahlverfahren über unbewusste Voreingenommenheit und deren Wirkung auf das Entscheidungsverhalten informiert und Strategien zur Vermeidung vorstellt.