Die Entstehung des Stabsbereichs Chancengleichheit der EKHN
Der heutige Stabsbereich Chancengleichheit der EKHN ist, nach vielen strukturellen Änderungen, das Ergebnis der Frauenbewegung aus den 1970er Jahren.
Grundlage der Arbeit ist das Chancengleichheitsgesetz.
Das Team der Chancengleichheit setzt sich ein für die Chancengleichheit aller Geschlechter und ein gleichberechtigtes Leben in Vielfalt in der EKHN.
Entstehungsgeschichte nachlesen
Darmstadt: Erste Pfarrerin der Stadtkirche geht
Anita Gimbel-Blänkle wird am Sonntagnachmittag in den Ruhestand verabschiedet. Sie setzte sich in den vergangenen 25 Jahren für die Gleichstellung, die Kultur und die Ökumene ein. Für Anita Gimbel-Blänkle ist die Zeit gekommen, um allmählich Abschied zu nehmen vom Predigtdienst in der Stadtkirche. An diesem Sonntag wird Propst Stephan Arras die 65-Jährige in den Ruhestand verabschieden. Der Gottesdienst beginnt um 17 Uhr. Vor 25 Jahren kam Gimbel-Blänkle als Pfarrerin an die Stadtkirche, nachdem der Kirchenvorstand sie als erste Frau in dieses Amt gewählt hatte. Den zweiten Adventssonntag als Tag für ihre Verabschiedung hat sie sich ganz bewusst ausgesucht. Denn an diesem Tag erarbeiten evangelische Frauen jedes Jahr einen Gottesdienstentwurf. Diesmal lautet das Predigtthema „Jetzt kommt die Zeit“.
Evangelische Kirche in Darmstadt: Stadtkirchenpfarrerin geht in den Ruhestand
„Für mich schließt sich hier ein Kreis“, sagt Gimbel-Blänkle, die einst ihr Spezialvikariat beim Verband evangelischer Frauen in Hessen und Nassau absolviert hatte. In den vergangenen zwölf Jahren war sie zusätzlich zu ihrer Gemeindepfarrei mit einer halben Stelle im Stabsbereich Chancengleichheit der Landeskirche tätig. Wichtig war ihr auch, in den Gottesdiensten die Gleichstellung sprachlich widerzuspiegeln. Zu Beginn ihrer Tätigkeit als Stadtkirchenpfarrerin sei dies allerdings „nicht ganz einfach“ gewesen, erinnert sich die Theologin, die in Frankfurt und Mainz studiert hat. Neben der Gemeindearbeit hatte sie damals noch einen Zusatzauftrag „Kirche und Kultur“, um die Kirche nach außen zu öffnen.
Darmstadt: Pfarrerin Gimbel-Blänkle öffnete die Stadtkirche
So organisierte Gimbel-Blänkle Ausstellungen in der Kirche etwa zum Thema „Bibel erleben“, bei dem sich ein Nomadenzelt im Chorraum fand, oder sie ließ eine Druckerpresse im Kirchenschiff aufstellen. An den Werktagen ist die Stadtkirche dienstags bis freitags von 9.30 bis 16 Uhr geöffnet. Jeweils dienstags und freitags werden zudem um 12.05 Uhr unter dem Motto „Mitten am Tag“ Andachten mit Gebet, Gesang und einer Zeit der Stille in der Darmstädter Stadtkirche angeboten. Das Wichtigste, sagt Gimbel-Blänkle, seien ihr jedoch die persönlichen Kontakte gewesen. Gemeindearbeit sei vor allem „Beziehungsarbeit“. Für das Vertrauen, dass Menschen sie in ihre Wohnungen und in ihr Leben gelassen hätten, sei sie rückblickend sehr dankbar.
Darmstadt: Stadtkirchenpfarrerin feiert an Heiligabend die letzten beiden Gottesdienste
Gerne hat sie auch Besucherinnen und Besuchern die Stadtkirche gezeigt und ist mit ihnen hoch hinauf auf den Kirchturm oder hinab in die Fürstengruft gestiegen – etwa am Tag des offenen Denkmals, am Heinerfest oder zur Adventszeit. Am Herzen lag ihr immer auch die Ökumene in der Stadt. So hat sie schon 2006 die erste „Nacht der Kirchen“ mitorganisiert und regelmäßig ökumenische Gottesdienste gefeiert. An Heiligabend wird Gimbel-Blänkle um 17.30 und um 23 Uhr ihre letzten beiden Gottesdienste in der Stadtkirche halten. Während ihres Ruhestands will die Großmutter erst einmal ihre freie Zeit genießen und vor allem mit der Familie verbringen. Langfristig kann sich die Besitzerin eines Beagles, der aus einem Versuchslabor stammt, auch vorstellen, sich ehrenamtlich im Tierschutz zu engagieren. Ihre Stelle wird demnächst mit einem Schwerpunkt auf Kulturarbeit im Amtsblatt der Landeskirche ausgeschrieben.
Jens Joachim