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Nachruf

Evangelische Frauen nehmen Abschied von Magda Schwalb

Portrait

Magda Schwalb, erste Trägerin des Katharina-Zell-Preises, starb am 1. November 2021.

Am 1. November 2021 starb Magda Schwalb aus Beuern im Alter von 91 Jahren. 2016 erhielt sie als erste Preisträgerin den Katharina-Zell-Preis, mit dem der Landesverband Evangelische Frauen in Hessen und Nassau e.V. seitdem jedes Jahr eine Frau, die sich in Frauenarbeit, Kirche und Diakonie herausragend engagiert hat.

„Wir behalten Magda Schwalb in unseren Erinnerungen als lebendige Nachfolge von Katharina Zell. Wie die mutige Reformatorin setzte auch Magda Schwalb sich über Glaubensgrenzen hinweg für Gerechtigkeit und ein gutes Leben für alle ein“, so Luise Böttcher, Vorsitzende des Landesverbands. „Mit Überzeugung, Durchsetzungsvermögen und Weitblick gestaltete sie die evangelische Frauenarbeit auf Gemeinde-, Dekanats- und Propsteiebene maßgeblich mit und setzte sich für die Belange von Frauen ein: als Vorstandsfrau im Verband Evangelische Frauenhilfe in Hessen und Nassau e.V., als Vorsitzende des Beirats Evangelische Familienbildung in Gießen und Vorstand im späteren Förderverein sowie als Mitglied der Dekanats- und Landessynode.“

Magda Schwalb engagierte sich über Jahrzehnte in der evangelischen Frauenarbeit und im evangelischen Dekanat Kirchberg

Ihr ist es zu verdanken, dass bereits in den 70er Jahren im Dekanatshaushalt ein Budget für die Frauenarbeit eingestellt wurde. 1971 wurde sie Mitglied im Team, das im Dekanat Kirchberg die Leiterinnen aller Frauengruppen zusammenführte. 1975 wurde sie von der damaligen Dekanatssynode zur Beauftragten für Frauenarbeit berufen. Damit übernahm sie die Federführung in diesem Team. Nach den Richtlinien für Dekanatsvertreterinnen des Landesverbandes Ev. Frauenhilfe in Hessen und Nassau e.V. organisierte sie mit den anderen Teamfrauen zusammen viele Veranstaltungen. Hierzu gehörten auch Großveranstaltungen wie die Weltgebetstage, Dekanatsfrauentage mit 250 bis 300 Teilnehmerinnen, Materialbörsen und Austauschrunden. „Als Teamplayerin gelang es ihr immer wieder, andere Frauen für diese Arbeit zu interessieren und sie zur Mitarbeit zu motivieren“, so Böttcher. „Bei Vakanzen hielt sie auch schon einmal selbst eine Andacht.“

Familienbildung und Müttergenesung

Der enge Kontakt, den Magda Schwalb mit der Beuerner Frauenhilfegruppe und weiteren Gruppen im Dekanat für den Verband Evangelische Frauenhilfe in Hessen und Nassau e.V. gepflegt hat, führte dazu, dass sie 1977 in den Vorstand gewählt wurde. Hier trug sie mit anderen zusammen Verantwortung für die Familien-Bildungsstätten und ein Müttergenesungsheim. Dass das Haus Trautheim in Nieder-Ramstadt verkauft wurde, empfand sie als Fehlentscheidung und falsches Signal und ist darum auch 1980 von ihrem Amt zurückgetreten.

Der Evangelischen Familien-Bildungsstätte in Gießen war sie eng verbunden. Sie übernahm für viele Jahre den Vorsitz im Beirat der Familien-Bildungsstätte. Seit den 80er Jahren war sie Mitglied im Dekanatssynodalvorstand des evangelischen Dekanats Kirchberg und dessen Vertreterin in der Landessynode der EKHN. Hier arbeitete sie im Diakonieausschuss mit. „Magda Schwalb setzte sich ihr Leben lang für ein engagiertes Mitwirken von Frauen in Kirche und Gesellschaft ein“, so Böttcher weiter. „Sie nahm kein Blatt vor den Mund, wenn es darum ging, das Leben für andere leichter zu machen. Dabei wusste sie sich stets im Glauben getragen und gab diese Überzeugung auf beeindruckende Weise an andere weiter. Mit ihrem Engagement und ihrer klaren und humorvollen Art wird sie uns immer ein bestärkendes und anspornendes Vorbild bleiben.“


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